Fragen und Antworten (Frequently Asked Questions, FAQ)

Schulsystem in Togo:

Das togolesische Schulsystem orientiert sich am französischen Vorbild.

Mit ca. 4 Jahren kommen die Kinder in den Kindergarten/Vorschule (école maternelle), mit 6 Jahren kommen sie in die Grundschule.  Die Grundschule (école primaire) dauert sechs Jahre und umfasst die Klassen CE, CM. Den Abschluss bildet die Prüfung CEPD (Certificat d’Etude de Premier Dégré).

Im Anschluss können die Kinder, sofern sie die CEPD bestehen, das College besuchen, welches vier Jahre dauert und die Unter- und Mittelstufe umfasst. Die Klassenstufen werden als 6ième / 5ième  / 4ième und 3ième bezeichnet. Am Ende steht die Prüfung BEPC (Brevet d’Etude de Premier Cycle).

Darauf folgt, wenn gewünscht, das Lycée, dh. die Oberstufe. Hier gibt es drei Klassen – 2nd, Première und Terminal. Die Abschlussprüfung nennt sich BAC, vergleichbar unserem Abitur. Mit dieser Qualifikation kann der/die Jugendliche die Universität besuchen.

Theoretisch besteht in Togo Grundschulpflicht. Die Einschulungsrate ist relativ hoch, jedoch verlassen viele Kinder die Schule wieder, noch während der Grundschulzeit. Wirtschaftliche Faktoren spielen eine wesentliche Rolle für einen Schulabbruch. Die meisten Eltern in Togo leben von der Landwirtschaft. Sie bauen Reis, Maniok und Früchte wie Ananas, Kokosnuss, Mango und Papaya an. Viele Kinder müssen zum Lebensunterhalt der Familie beitragen und auf dem Feld mitarbeiten. Der ausschlaggebende Grund für den vorzeitigen Schulabbruch vieler Kinder ist das Schulgeld. Schließlich macht das Schulgeld häufig den Großteil eines durchschnittlichen Monatseinkommens in Togo aus. Viele Eltern können sich die benötigten Dinge wie Schreibutensilien oder Gebühren für Schulaufsicht, Instandhaltungskosten der Schule nicht leisten. Denn diese Dinge müssen trotz der gebührenfreien Grundschule von den Eltern bezahlt werden. Mit dem Schulgeld allein ist es aber noch nicht getan. Die Eltern, deren Kinder in öffentliche Schulen gehen, müssen immer öfter zusätzliche Beitrage bezahlen, um die Gehälter der Lehrer zu decken, da die Schulen finanzielle Probleme haben. Grundsätzlich ist eine gebührenfreie Grundschulbildung vorgesehen – wenn die Mittel vorhanden sind. Doch die wirtschaftliche Lage in Togo ist schlecht. Der Staat gibt die wenigen vorhandenen Mittel hauptsächlich für Militär, Polizei oder staatliche Medien aus.

Übernahme einer Schulpatenschaft:

Patenschaften können übernommen werden für Schüler von der Kindergartenklasse an bis zum Abitur bzw. Ausbildungs- bzw. Studienende. In der Regel werden Kinder aus den Kindergarten- und Grundschulklassen als Patenkinder aufgenommen und bis zum Ende ihrer Ausbildung begleitet.

Die Kinder sind meist zwischen 3 und 18 Jahre alt (in den weiterführenden Schulen auch älter). Je nach Alter bei der Einschulung können in einer Klasse größere Altersunterschiede vorliegen.

Im Moment unterstützen wir hauptsächlich Kinder im Grundschulalter.

Der Patenschaftsbeitrag hierfür liegt bei 10,- € im Monat bzw. 120,- € im Jahr.
Über Patenschaftsbeiträge für Kinder in höheren Klassen können wir im Moment noch keine verbindlichen Aussagen machen.

Der Patenschaftsbeitrag für einen Auszubildenden liegt bei 15,- € monatlich / bzw. 170,- €
im  Jahr. Die Auszubildenden erhalten in Togo keinen Lohn, vielmehr muss dafür bezahlt werden, dass ein junger Mensch eine Ausbildung machen kann. In der Regel dauert eine Ausbildung 2 -3 Jahre.

Für die Unterstützung eines Seminaristen werden monatlich 20,- €  bzw. 230,– € im Jahr benötigt.

Die Patenschaftsbeiträge sollten am einfachsten in Form eines Dauerauftrages bei der Bank überwiesen werden, wenn möglich auf einmal für das gesamte Schuljahr, aber auch monatliche Überweisungen sind möglich. Das Schulgeld wird jeweils vor Beginn eines neuen Schuljahres für das gesamte Schuljahr bezahlt.

Betreuung und Auswahl der Patenkinder:

Die Patenkinder werden zusammen mit unseren Ansprechpartnern vor Ort nach Bedürftigkeit ausgewählt. Verschiedene Kinder sind Waisen oder Halbwaisen, die dann bei Verwandten oder Pflegefamilien untergebracht sind oder kommen aus finanziell schwachen Familien.

Die weitere Betreuung vor Ort erfolgt durch unsere Ansprechpartner in den verschiedenen Orten.

Mittelverwendung:

Die Patenschaftsbeiträge werden ausschließlich für den Schulbesuch der Kinder, die Ausbildung der Azubis oder der Seminaristen verwendet. Der Patenschaftsbeitrag beinhaltet das Schulgeld bzw. Geld für die Ausbildung, das benötigte Unterrichtsmaterial, Schreibutensilien, ggfs. Hausaufgabenbetreuung, auch werden teilweise die Lehrer davon bezahlt.

Die Patenschaftsbeiträge werden möglichst kostengünstig an unsere Ansprechpartner vor Ort weitergeleitet, die die Schulgebühren gegen Quittung bei der Schule oder den Ausbildungsstätten bezahlen.

Kontakt zum Patenkind:

Zum Schutz der Kinder erfolgt der Kontakt zu den Kindern über uns bzw. unsere Ansprechpartner vor Ort.

Der Briefkontakt zum Patenkind ist ausdrücklich erwünscht. Es können auch gelegentlich Päckchen mit kleinen Geschenken an die Kinder verschickt werden, die relativ zuverlässig in Togo ankommen, können jedoch durchaus mal Wochen bis Monate unterwegs sein.
Solange die Coronakrise noch anhält, ist es ratsam keine Päckchen mit der Post zu verschicken.

Ob ein Kind seinem Paten schreibt hängt vom Alter und der Persönlichkeit des Kindes ab; es gibt auch Kinder, die lieber ein Lied für ihre Paten singen oder eine kurze Sprachnachricht per WhatsApp hinterlassen oder gerne fotografiert werden. Sprachnachrichten und Fotos von den Kindern werden von unseren Ansprechpartnern an uns weitergeleitet. Es ist vorgesehen, dass die Kinder zum Schreiben motiviert werden. Garantieren können wir jedoch nicht, dass jedes Kind schreibt.

Um Portokosten zu sparen werden die Briefe der Kinder gesammelt und gemeinsam hierher verschickt, dadurch kann es vorkommen, dass die erhaltenen Briefe auch schon Monate alt sind.

Post an die Kinder:

Die Paten können Briefe für ihre Patenkinder direkt an die Ansprechpartner vor Ort unter Angabe des Namens ihres Patenkindes schicken. Die Adressen der Ansprechpartner teilen wir Ihnen bei Patenschaftübernahme mit. Unsere Ansprechpartner vor Ort verteilen die Post an die Kinder. Wenn dabei Fotos gemacht werden, werden diese an uns geschickt; wir leiten sie dann an die entsprechenden Paten gerne weiter. Optimal ist es, wenn ein Brief, ein Gruß an das Patenkind in französischer Sprache verfasst ist; auch die kleineren Kinder verstehen schon recht gut Französisch. Sollte ein Pate kein Französisch sprechen, sind wir bei der Übersetzung gerne behilflich. Es brauchen aber auch keine langen Briefe geschrieben werden; gerade bei kleineren Kindern reicht eine bunte Karte mit einem persönlichen Gruß schon aus. Die Kinder freuen sich über Fotos und Postkarten aus Deutschland und auch über Fotos ihrer Paten.

Spenden:

Natürlich freuen wir uns sehr über zusätzliche Spenden, die für Portokosten, Überweisungskosten, notwendige Anschaffungen in der Schule oder die Bezahlung von Schulgebühren für Kinder, die noch keinen Paten haben oder nach Rücksprache für bestimmte Projekte verwendet werden.

(Stand: Mai 2021)